Da die Wirksamkeit der Behandlung sehr stark von den Wetterbedingungen abhängt, sei hier auf die Varroawetter-Seite von AgriMeteo verwiesen:

www.agrimeteo.lu

Oxalsäure zur Restentmilbung

Die letzte Maßnahme der Varroabehandlung im Jahr ist die Oxalsäurebehandlung. Wichtig für diese Behandlung ist die Brutfreiheit der Völker. Der genaue Zeitpunkt der Brutfreiheit ist nicht immer klar zu erkennen. 2019 gab es bspw. bei vielen Völkern bereits im Oktober Brutpausen, als es dann wieder wärmer wurde, gingen die Königinnen erneut in Eilage. Ob dann die Völker nochmals bis Ende Dezember aus der Brut gehen ist unklar. Auf jeden Fall sollte die Behandlung so spät wie möglich im Dezember stattfinden, nicht aber im Januar.

Nach der Wintersonnenwende (21. Dezember) gehen die Bienenköniginnen in der Regel wieder in Eilage, das heißt schon in den ersten Januartagen können verdeckelte Brutzellen in den Völkern sein und die Milben können sich vor der Behandlung verstecken.

Als ideal ist ein Tag mit Höchsttemperaturen zwischen 2°C und 4°C anzusehen. Bei diesen Temperaturen ist die Bienentraube sehr dicht und kompakt.

Kurz vor der Behandlung kann nun die Oxalsäurelösung gebrauchsfertig angesetzt werden. Dazu öffnet man die Dose mit der wässrigen Lösung und schüttet den Haushaltszucker aus der beiliegenden Verpackung in die Dose. Nun muss die Dose so lange geschüttelt werden, bis der Zucker sich vollständig gelöst hat. Dann kann mit der beiliegenden Spritze die für jedes Volk entsprechende Oxalsäurelösung aufgenommen werden.

Die Menge der anzuwendenden Oxalsäurelösung richtet sich nach der Stärke des zu behandelnden Volkes. Es gilt als Faustregel:

  • Starke Völker werden mit 50 ml Lösung behandelt
  • Mittelstarke Völker werden mit 40 ml Lösung behandelt
  • schwächere Völker werden mit 30 ml Oxalsäurelösung behandelt.

Wichtig ist, dass die Bienen mit kleinen Tröpfchen benetzt werden. Sitzt die Bienenkugel in zweizargigen Beuten zwischen der ersten und zweiten Zarge, muss die zweite Zarge angehoben werden und die Bienen in der ersten Zarge ebenfalls behandelt werden. Anmerkung: die Restentmilbung ist elementarer des Varroamanagements! Der bekannte italienische Bienenwissenschaftler Marco Lodesani (CREA) gab bei einem Vortrag an, dass aus einer Startpopulation im Frühjahr von 10 Milben im folgenden September eine Population in 1.280 Milben resultiert. 100 lebende Milben, z.B. bei fehlender Oxalsäurebehandlung im Winter, führen jedoch über die Saison zu 12.800 Milben im folgenden September.

Bitte beachten Sie die notwendigen Schutzauflagen bei der Verwendung von Oxalsäure!