Imker und Landwirt sind Partner. Beide hängen voneinander ab. Die Landwirte benötigen unsere Bienen als Bestäuber der Kulturpflanzen (z.B. Raps), und wir Imker benötigen die Kulturpflanzen als Trachtquellen unserer Bienen.

Unser Verband legt daher größten Wert auf Kommunikation und Diskussion zwischen beiden Gruppen. Wir wollen die Vorstellungen der anderen kennen- und verstehen lernen.

Der wirtschaftliche Druck auf die Landwirtschaft ist hoch und hat in den letzten Jahrzehnten zur einer Intensivierung des Ackerbaus geführt. Die Folge waren: ein Verlust von Biodiversität, Verengung der Fruchtfolge und daraus resultierend ein verstärkter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Aufgrund seiner eher kleinräumigen Agrarstruktur hat Luxemburg gute Chancen, durch ackerbauliche Maßnahmen eine ertragreiche aber dennoch ressourcen- und umweltschonende Landwirtschaft zu betreiben. Wir Imker wollen unserer Landwirtschaft dabei helfen und voneinander lernen. Dabei soll die Ausweitung der Biolandwirtschaft, bzw. Konzepte des ökologischen Anbaus in Luxemburg präferiert und gefördert werden.

Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutz ist die Notwendigkeit, Kulturpflanzen in Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau sowie im Haus- und Kleingarten vor biotischen und abiotischen Schadfaktoren zu schützen.

Die EU-Richtlinie 2009/128/CE deklariert den Integrierten Pflanzenschutz als Handlungsmaxime. Darunter versteht man die Anwendung von biologischen, züchterischen, kulturtechnischen und eben auch chemischen Maßnahmen zur Verminderung und/oder Vermeidung der Schädigung von Kulturpflanzen und deren (Lager-) Produkte unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Anforderungen und Notwendigkeiten.

Unter den chemischen Maßnahmen versteht man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, darunter fallen Herbizide (gegen Unkräuter), Fungizide (gegen Pilzerkrankungen), Insektizide (gegen Schadinsekten).

Dieser chemische Pflanzenschutz ist aufgrund des wirtschaftlichen Druckes leider noch immer das erste Mittel der Wahl in der heimischen Landwirtschaft, und Konzepte des biologischen Anbaus finden noch zu selten Eingang in die landwirtschaftliche Praxis.

Die negativen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf Mensch und Umwelt, auch bei sorgsamem Umgang unter Berücksichtigung der gesetzlichen Normen von Seiten des Anwenders, sind bekannt.

Eine Begünstigung der Parkinson-Erkrankung durch verschiedene chemische Wirkstoffe ist hinlänglich bewiesen.

Die US-Amerikanerin Rachel Carson hat als erste in ihrem Buch „Silent Spring“ auf die negativen Auswirkungen einer Wirkstoffgruppe von Insektiziden (Chlorierten Kohlenwasserstoffe, z.B. DDT) auf Vogelpopulationen hingewiesen. Der Holländer Henk Tennekes hat in den 2010er Jahren in seinem Buch „The Systemic Insecticides“ die negativen Effekte der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide auf die Umwelt dargestellt. Es fehlt also nicht an Beweisen, dass der chemische Pflanzenschutz mit Negativfolgen für alle einhergeht.

Unser Verband setzt sich daher für eine Landwirtschaft ohne Pflanzenschutzmittel ein und fordert alle Entscheidungsträger auf, langfristig auf eine nachhaltige Landwirtschaft hinzuwirken.

Gentechnik in der Landwirtschaft

Bienen sammeln Nektar, Pollen und Harze in einem Gebiet von bis zu 80 km2 und machen dabei keinen Unterschied zwischen konventioneller oder biologischer Landwirtschaft. Durch den möglichen Anbau von transgener Pflanzen besteht die potentielle Gefahr einer Verunreinigung unserer Bienenprodukte durch genveränderten Pollen und Nektar.

Die Luxemburger Imker lehnen den Anbau transgener Pflanzen ab und haben sich deshalb der Initiative „Gentechnikfreie Zonen in Luxemburg“ angeschlossen.