Herkunft und Verbreitungsgebiet

Tropilaelaps-Milben stammen ursprünglich aus Südostasien. Auf derselben Route wie Varroa destructor hat sich Tropilaelaps mercedesae inzwischen über weite Teile Asiens bis in den Nahen Osten verbreitet.

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Iran im Westen bis nach Korea und Neuginea im Osten. Erste Funde wurden kürzlich auch im russischen Krasnodar bestätigt, einer Grenzregion zur Ukraine. Bislang (Ende 2024) gibt es noch keine bestätigten Fälle in Mitteleuropa.

 

Befallene Arten

Tropilaelaps-Milben leben ausschließlich in Bienenvölkern und sind ursprünglich Parasiten der Riesenhonigbiene Apis dorsata, sowie der Kliffhonigbiene Apis laboriosa.

Im Verbreitungsgebiet konnte zudem ein Befall der östliche Honigbiene Apis cerana sowie der Zwerghonigbiene Apis florea nachgewiesen werden. Zwei der vier bekannten Tropilaelaps-Arten nutzen auch die europäische Honigbiene Apis mellifera als Wirt.

 

Steckbrief

Aussehen

-  adulte Milben: rötlich-braun

-  junge Stadien beim Verlassen der Brutzelle: weiß

-  deutlich kleiner als Varroa destructor

je nach Art bis zu 1 mm lang und 0,5 mm breit

-  vier Beinpaare, von denen das erste fühlerartig abgespreizt ist

-  unsegmentierter, ovaler Körperbau

-  Kopf, Rumpf und Hinterleib nicht eindeutig gegliedert

-  bewegt sich sehr flink über die Waben

-  kürzerer Vermehrungszyklus als Varroa destructor

-  ernährt sich ausschließlich von der Hämolymphe der Bienenbrut

-  kann sich nicht zur Futteraufnahme zwischen die Hinterleibsringe adulter Bienen schieben

Befall mit Tropilaelaps-Milben ist in der EU anzeigepflichtig!

 

Lebenszyklus

Die Tropilaelaps vermehrt sich wie die Varroa in der verdeckelten Bienenbrut. Vom Ei bis zur adulten Milbe benötigt sie ca. sechs bis sieben Tage. Alle Stadien der Milbe ernähren sich vom Blut der heranwachsenden Bienenbrut. Die Tropilaelaps verwundet die Puppen dabei an zahlreichen Stellen, während die Varroa in der Regel nur an einer Stelle frisst. Die Tropilaelaps

verweilt nach dem Aufnagen der Zelldeckel nur kurz auf den Waben und kehrt bereits nach ein bis zwei Tagen zurück in eine Brutzelle, um sich weiter zu vermehren. Die Varroa verweilt hingegen durchschnittlich sechs Tage außerhalb der Brutzellen, aber auch längere Phasen bis zu 22 Tage sind möglich. Aufgrund des kürzeren Reproduktionszyklus der Tropilaelaps steigt die Milbenlast in betroffenen Völkern schneller als bei Varroa destructor.

 

Schäden an Bienenvölkern

- löchriges Brutbild

- hohe Brutmortalität

- Bienen mit Deformationen an Flügeln, Beinen und Antennen sowie verkürztem Hinterleib

- Übertragung von Viruserkrankungen (z.B. Flügeldeformationsvi rus, Schwarze-Königinnenzellen-Virus)

- massive Schwächung des Volkes, die zu seinem Zusammenbruch führen kann

 

Übertragung

- auf natürlichem Weg über Verflug. Räuberei und Schwärme möglich, aber eher selten

- häufiger durch den Austausch befallener Waben durch den Imker sowie das Verbringen befallener Völker an neue Standorte

Vergleich Varroa vs. Tropilaelaps